Bei einem Workshop am Donnerstag, 27. September waren rund 20 Forscherinnen und Forscher aus dem europäischen Ausland zu Gast in der Wissenschaftlichen Stadtbibliothek Mainz. Die Stadtbibliothek is eine sogenannte dritte Partei im ReIReS Projekt.
Unter Anleitung von Dr. Annelen Ottermann haben sie Teile der historischen Bestände der ehemaligen Karmeliter-Bibliothek unter die Lupe genommen und u. a. Werkzeuge der Provenienzforschung kennengelernt.
ReIReS („Research Infrastructure on Religious Studies“) ist eine neue “starting community”, deren Ziel es ist, eine innovative Infrastruktur für Religionsforschung innerhalb Europas zu schaffen. Nach Ansicht der 12 beteiligten Institutionen aus ganz Europa spielt Religion in der europäischen Gesellschaft eine Schlüsselrolle. Der Austausch über religiöses Wissen und die wissenschaftliche Reflexion darüber können ein friedliches Zusammenleben fördern und Unkenntnis abbauen. Dafür ist eine geeignete Forschungsinfrastruktur von höchster Bedeutung.
Das Projekt ReIReS wird einen transnationalen und virtuellen Zugang zu wichtigen Quellen und Forschungsmaterialien im Bereich der europäischen Religionsforschung bieten. Nachwuchs-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftler werden darin geschult, wie sie die Daten und Materialien für ihre Forschungen nutzen können.
Das Projekt zielt damit inhaltlich auf den historischen und kulturellen Einfluss des vielfältigen religiösen Erbes auf die europäische Geschichte und stärkt die Einsicht in die Verstehensvoraussetzungen einer heutigen multireligiösen Gesellschaft.
Das auf drei Jahre angelegte EU-Projekt, ist in Teilprojekte gegliedert. Federführend für das Mainzer Teilprojekt ist der Lehrstuhl für Mittlere und Neuere Kirchengeschichte an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Johannes Gutenberg-Universität. Neben der Bereichsbibliothek Theologie mit der Jüdischen Bibliothek und dem Gesangbucharchiv sind auch die Wissenschaftliche Stadtbibliothek und die Martinus-Bibliothek beteiligt.
Das Mainzer Teilprojekt bringt somit die großen historischen Bücherschätze von Stadt, Kirche und Universität zusammen und will deren internationale Sichtbarkeit und transnationale Zugänglichkeit, u. a. durch Vergabe von Stipendien an europäische Gastwissenschaftler, steigern.
Foto: Stadtbibliothek Mainz
Wissenschaftliche Stadtbibliothek Mainz
Rheinallee 3B
55116 Mainz
www.bibliothek.mainz.de